Fujitsu Server: Windows ROK-Lizenz unter VMware
INHALT
MS Windows ROK-Lizenz unter VMware auf Fujitsu-Server installieren
1. ROK: Grundlagen
2. ROK und virtuelle Systeme
3. BIOS-Informationen an VM geben
3.1. Systeme vor Server 2008R2
3.2. Systeme ab Server 2008R2
4. Windows 2012 R2 Standard ROK Lizenz unter VMware
5. VMware (ESX / ESXi) / vor Server 2008
6. VMware 6 / Server 2008 und höher
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Technischer Redakteur
MS Windows ROK-Lizenz unter VMware auf Fujitsu-Server installieren
Kunden wenden sich bei technischen Fragen häufig an Serverhero, unter anderem auch bei Fragen zu ROK-Installationen unter VMware (ESX / ESXi) auf Fujitsu-Servern. Wir haben eine Kurzanleitung zu diesem Thema erstellt.
Hinweis: In dieser Anleitung geben wir die auszuwählenden Optionen bzw. Schaltflächenbezeichnungen zweisprachig im Format „Deutsch“ / „Englisch“ an, um eine größtmögliche Reichweite zu gewährleisten.
1. ROK: Grundlagen
Für Hardware großer Hersteller wie z.B. Fujitsu gibt es optimierte Betriebssystemversionen von Microsoft. Diese angepassten Betriebssysteme werden als ROK (Reseller Option Kit) bezeichnet, sind jedoch günstiger und können auch separat ohne die dazugehörige Hardware erstanden werden (entsprechen jedoch der Microsoft System Builder Version). Die ROK-Lizenz gehört zu den OEM-Lizenzen, wird aber unter dem Namen eines Hardware-Herstellers (z.B. Fujitsu) verkauft. Früher waren die ROK-Versionen per BIOS-Lock an eine Hardware gebunden. Diese Bindung wurde mit Windows Server 2016 aufgehoben. Lizenzrechtlich ist eine ROK seitdem identisch zur OEM-Lizenz.
Ein Reseller Option Kit enthält neben dem Medium und dem Echtheitszertifikat (COA) mit Aktivierungs-Key noch die Lizenzbedingungen, die gemäß einem Urteil aus dem Jahr 2000 in Deutschland keine vollständige Gültigkeit haben:
Laut dem Rechtsspruch dürfen ROK-Lizenzen entgegen der Herstellerbedingungen auf sämtlicher Hardware installiert und angewendet werden. (Quelle: UrhG § 69c Nr. 3 Satz 2, § 17 Abs. 2, § 32).
Damit wurde die ROK-Lizenz attraktiver. Sie ist sehr flexibel und günstig im Markt für Windows Server Lizenzen und CALs (Zugriffslizenzen), denn es gelten die identischen Rechte für alle OEM-Kunden, d.h. unabhängig von der Lizenzart (COEM, OEM oder ROK) haben alle OEM-Lizenzen dieselben Endkunden-Nutzungsbedingungen. ROK-Lizenzen dürfen laut deutschem Recht auch ohne Hardware gehandelt und bereits bestehender Hardware zugewiesen werden. Jede OEM Client Access Lizenz (CAL und RDS CAL) erlaubt den Zugriff auf jeden Windows Server – unabhängig vom Hersteller bzw. davon, ob das Betriebssystem über OEM oder Volumenlizenz lizenziert ist.
Das ROK wird vom Kunden selbst installiert und mit dem im Lieferumfang enthaltenen Key (Lizenzschlüssel) ordnungsgemäß registriert bzw. lizenziert. Da es sich hierbei um hardwareangepasste Betriebssysteme handelt, können verlorengegangen Keys nicht bei Microsoft neu bestellt werden, da Microsoft von Anfang an nicht über diese Keys verfügt.
2. ROK und virtuelle Systeme
Grundsätzlich sind ROK-Versionen nicht neu. Etwas komplizierter gestalten sich ROK allerdings in VM-Umgebungen mit mehreren Knoten. Hierbei muss beachtet werden, dass für die Live-Migration mit vMotion eine Windows Server Datacenter-Lizenz für jeden einzelnen Knoten erforderlich ist!
Hierbei funktioniert jedoch der BIOS-Lock technisch nicht, da die VM ihr eigenes VMware-BIOS hat und nicht „weiß“, auf welcher Hardware sie installiert ist.
Dies wird durch die folgende Meldung angezeigt (Fujitsu):
“This installer is designed to load only in virtual environments supported by Fujitsu and/or the virtual machine provider. Please verify with Fujitsu that this virtual environment can be configured for this software.”
(Dieses Installationsprogramm ist so konzipiert, dass es nur in virtuellen Umgebungen geladen werden kann, die von Fujitsu und/oder dem Anbieter der virtuellen Maschine unterstützt werden. Bitte erkundigen Sie sich bei Fujitsu, ob diese virtuelle Umgebung für diese Software konfiguriert werden kann.)
3. BIOS-Informationen an VM geben
Die VM benötigt Informationen über die Hardware, auf der sie installiert ist. Dazu sind Änderungen an der VMX-Datei der VM erforderlich:
- Den Datenspeicher der VM auswählen und mit „Browse Datastore“ (Datenspeicher durchsuchen) öffnen.
- Im Datenspeicher die VMX-Datei auswählen und durch Klick auf „Download“ (Herunterladen) lokal speichern.
Die VMX-Datei mit einem Editor wie Notepad, Notepad++ oder ähnlichen Editoren (nicht Word!) bearbeiten, d.h. den/die folgenden Parameter in der letzten Zeile bzw. als neuen Eintrag in der VMX-Datei hinzufügen (in Abhängigkeit vom Betriebssystem sind jeweils verschiedene Änderungen nötig, da die neuere ROK-Betriebssysteme ab Windows Server 2008 mehr Parameter benötigen). Die verschiedenen Optionen zur Bearbeitung sind hier aufgeführt:
3.1. Systeme vor Server 2008R2
SMBIOS.reflectHost = "TRUE"
3.2. Systeme ab Server 2008R2
SMBIOS.reflectHost = "TRUE"
SMBIOS.noOEMStrings = "TRUE"
SMBIOS.addHostVendor = "TRUE"
--> Erläuterungen:
A. SMBIOS.reflectHost
Wenn in der Konfigurationsdatei einer virtuellen Maschine die Option SMBIOS.reflectHost = "TRUE" gesetzt wird, stimmen die SMBIOS-Informationen zu Produkt und Hersteller der virtuellen Maschine mit den SMBIOS-Informationen des Servers überein.
B. SMBIOS.noOEMstrings
smbios.noOEMstrings = " TRUE":
Durch das Setzen dieser Option beendet die VM das Melden des OEM-Schlüssels in SMBIOS-Daten, so dass keine Microsoft-OEM-Prüfungen stattfinden und den Vorgang verhindern. Diese Option kann zusammen mit smbios.reflectHost als Alternative zu smbios.addHostVendor verwendet werden.
C. SMBIOS.addHostVendor
Wenn smbios.addHostVendor = "TRUE", dann ist ein Hostsystem-Anbieter in SMBIOS-Tabellen auch ohne smbios.reflectHost vorhanden, und zwar in dem Feld, das Microsoft (Hyper V) für den Systemanbieter des Hosts verwendet.
4. Windows 2012 R2 Standard ROK Lizenz unter VMware
Problem:
Die Installation der Lizenz kann nicht funktionieren, wenn ESX-Host ein Fujitsu-Server ist. Da der Windows-Server die „Hardware“ nicht als Fujitsu-Server erkennt, ist die Lizenzierung nicht möglich.
Lösung:
Durch Hinzufügen eines Konfigurationsparameters „glaubt“ die virtuelle Maschine, dass sie auf echter Hardware läuft.
Im Folgenden wird das Verfahren für VMware beschrieben:
5. VMware (ESX / ESXi) / vor Server 2008
1. Auf die VM rechtsklicken.
2. „VM-Einstellungen bearbeiten“ / „Edit virtual machine settings“ auswählen.
3. Reiter „Optionen“ /„Options“ auswählen.
4. Unter „Erweitert“ / „Advanced“ das Menü „Allgemein“ / „General“ auswählen.
5. Auf der rechten Seite „Konfigurationsparameter“ / „Configuration parameters“ auswählen.
6. Auf „Zeile hinzufügen“ (bzw. „Neue Zeile“) / „Add a row“ (bzw. „Neuen Eintrag“ / „New Entry“ o.ä.) klicken.
7. Im linken Feld „SMBIOS.reflectHost“ eingeben.
8. Im rechten Feld den Wert „TRUE“ eingeben.
9. Alles mit „OK“ bestätigen.
10. Maschine starten und ROK-Lizenz installieren.
6. VMware 6 / Server 2008 und höher
Das Verfahren ist nahezu identisch, nur dass bei Schritt 7 und 8 zusätzlich zum dem bereits bekannten Parameter SMBIOS.reflectHost = "TRUE" noch die zwei Parameter SMBIOS.noOEMStrings = "TRUE" und smbios.addHostVendor = "TRUE" (s. auch 3.2.) hinzugefügt werden müssen.
Die Installation sollte jetzt ohne Probleme funktionieren. Ist dies nicht der Fall oder sind andere Probleme bzw. Fragen aufgetreten, wenden Sie sich an unsere Serverhero-Mitarbeiter. Unsere erfahrenen Experten helfen Ihnen gerne weiter!
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1. ROK: Grundlagen
2. ROK und virtuelle Systeme
3. BIOS-Informationen an VM geben
3.1. Systeme vor Server 2008R2
3.2. Systeme ab Server 2008R2
4. Windows 2012 R2 Standard ROK Lizenz unter VMware
5. VMware (ESX / ESXi) / vor Server 2008
6. VMware 6 / Server 2008 und höher
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