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GPU erklärt: Funktionen, Vorteile und Anwendungsgebiete

Serverhero  |  17. Januar 2025

GPU Grundlagen

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Jonas Nowak

Ihr persönlicher IT-Berater

Was ist eine GPU?

Eine GPU (Graphics Processing Unit), oft als Grafikkarte bezeichnet, ist eine spezialisierte Hardwarekomponente, die zur Verarbeitung grafikintensiver Aufgaben entwickelt wurde. Technisch gesehen besteht eine GPU aus Hunderten bis Tausenden kleiner Rechenkerne, die darauf ausgelegt sind, zahlreiche Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten. Dies geschieht durch eine sogenannte parallele Verarbeitung, bei der viele einfache Berechnungen simultan durchgeführt werden.

  • Shader-Einheiten: Diese sind für die Berechnung von Grafikeffekten wie Beleuchtung, Schatten und Texturen zuständig.

  • Speichercontroller: Verantwortlich für den schnellen Zugriff auf den Videospeicher (VRAM), um Daten für die Verarbeitung bereitzustellen.

  • Recheneinheiten: Können universelle Berechnungen ausführen, wodurch GPUs auch für nicht-grafische Workloads wie Machine Learning genutzt werden.

  • Pipeline-Struktur: Eine GPU arbeitet in einer Grafik-Pipeline, die Daten von der Eingabe (z. B. geometrische Informationen) über Verarbeitungsschritte wie Rasterisierung bis zur finalen Bildausgabe optimiert verarbeitet.

GPUs in Servern und Storage-Lösungen

Die Kernfunktionen einer GPU

Grafikkarten, insbesondere GPUs (Graphics Processing Units), haben sich längst über ihren traditionellen Einsatzbereich in Gaming und Multimedia hinausentwickelt. Im Server- und Storage-Bereich werden sie aufgrund ihrer Fähigkeit zur massiven Parallelverarbeitung und hohen Rechenleistung verwendet. Dies ermöglicht eine effiziente Bewältigung datenintensiver Aufgaben wie neuronaler Netzwerke, Echtzeit-Datenanalysen oder grafikintensiver Simulationen. Durch ihre Architektur sind GPUs in der Lage, komplexe Berechnungen schneller und energieeffizienter auszuführen als herkömmliche Prozessoren. Damit sind sie unverzichtbar für moderne Rechenzentren und anspruchsvolle Workloads, wie z.B.: 

  • Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML): GPUs ermöglichen durch ihre Parallelverarbeitungsfähigkeit eine erhebliche Beschleunigung komplexer Berechnungen in neuronalen Netzwerken und Algorithmen des maschinellen Lernens.

  • Datenanalyse: Unternehmen profitieren von GPUs, indem sie große Datenmengen schneller auswerten und in Echtzeit verarbeiten können. Dies ist besonders relevant für Branchen wie Finanzwesen und Gesundheitswesen.

  • Virtualisierung: Mit GPUs lassen sich virtuelle Maschinen optimieren, sodass grafikintensive Anwendungen, wie CAD-Software oder Videobearbeitung, reibungslos laufen.

  • High-Performance Computing (HPC): Für wissenschaftliche Simulationen, etwa in der Klimaforschung oder Biochemie, steigern GPUs die Rechenleistung signifikant.

GPU vs. CPU

GPUs (Graphics Processing Units) und CPUs (Central Processing Units) sind zwei unterschiedliche Arten von Prozessoren, die für verschiedene Aufgaben optimiert sind. CPUs haben wenige, aber sehr leistungsstarke Kerne, die Aufgaben nacheinander (seriell) ausführen und vielseitig einsetzbar sind. GPUs hingegen haben Hunderte oder Tausende kleinerer Kerne, die gleichzeitig (parallel) arbeiten und daher ideal für grafiklastige oder datenintensive Anwendungen sind. Während CPUs besser für allgemeine Berechnungen und Steuerungsaufgaben geeignet sind, brillieren GPUs bei der Verarbeitung großer Datenmengen, wie sie in der künstlichen Intelligenz, im 3D-Rendering oder in wissenschaftlichen Simulationen vorkommen.

Unterschiede

Aufgabenverarbeitung:

CPUs sind auf serielle Verarbeitung ausgelegt und bewältigen Aufgaben, die eine hohe Einzel-Thread-Leistung erfordern. Sie eignen sich ideal für allgemeine Berechnungen und Steuerungsaufgaben.

GPUs hingegen sind auf parallele Verarbeitung spezialisiert und können Tausende von Aufgaben gleichzeitig bearbeiten. Dies macht sie ideal für datenintensive Workloads wie KI und Simulationen.

Architektur:

Eine CPU besitzt wenige, aber leistungsstarke Kerne, die komplexe und vielseitige Operationen ausführen können.

GPUs bestehen aus Hunderten bis Tausenden von kleineren Kernen, die einfache Aufgaben in großem Umfang effizient ausführen.

Energieeffizienz:

CPUs bieten eine bessere Energieeffizienz für Single-Thread-Aufgaben.

GPUs sind energieeffizienter, wenn es um massive parallele Verarbeitung geht.

Einsatzgebiete:

CPUs bleiben unverzichtbar für allgemeine IT-Aufgaben, Betriebssysteme und komplexe Programme mit sequentiellen Prozessen.

GPUs kommen vor allem bei grafikintensiven Anwendungen, KI, Big Data und HPC zum Einsatz.

Durch die Kombination beider Prozessoren in Server- und Storage-Lösungen kann eine optimale Balance zwischen Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit erreicht werden.

Checkliste um die richtige GPU auszuwählen

Einige Faktoren, die bei der Auswahl einer GPU berücksichtigt werden sollten, sind:

  • Einsatzgebiet: Welche Anwendungen werden ausgeführt? KI, Virtualisierung oder HPC?

  • Speicherbedarf: Modelle mit mehr VRAM eignen sich besser für datenintensive Anwendungen.

  • Energieverbrauch: Achten Sie auf eine energieeffiziente GPU, um Betriebskosten zu senken.

  • Kompatibilität: Stellen Sie sicher, dass die GPU mit Ihrem Server kompatibel ist.

  • Support und Treiber: Die Verfügbarkeit von aktuellen Treibern und einem zuverlässigen Support sind entscheidend für eine langfristige und problemlose Nutzung.

  • Einsatzgebiet: Welche Anwendungen werden ausgeführt? KI, Virtualisierung oder HPC

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