MS Windows ROK-Lizenz unter VMware auf Lenovo-Server installieren
INHALT
1. ROK: Grundlagen
2. ROK und virtuelle Systeme
3. Vorgehensweise: VM-Informationen an das BIOS durchgeben
3.1. Option A
3.2. Option B
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Technischer Redakteur
Wir erhalten immer wieder Fragen zu ROK-Installation unter Virtuellen Maschinen (VMs). Daher erschien es uns sinnvoll, diese Fragen mit allgemeinen Informationen zu ROK-Lizenzen, VMware und ROK keys sowie einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zu beantworten, um die Suche nach Lösungen für ROK-Installationen mit VMware auf Lenovo-Hardware zu erleichtern.
1. ROK: Grundlagen
Für Hardware großer Hersteller wie z. B. Lenovo gibt es optimierte Betriebssystemversionen von Microsoft. Diese angepassten Betriebssysteme werden als ROK (Reseller Option Kit) bezeichnet, sind jedoch günstiger und können auch separat ohne die dazugehörige Hardware erstanden werden (entsprechen jedoch der Microsoft System Builder Version). Die ROK-Lizenz gehört zu den OEM-Lizenzen, wird aber unter dem Namen eines Hardware-Herstellers (z. B. Lenovo) verkauft. Früher waren die ROK-Versionen per BIOS-Lock an eine Hardware gebunden. Diese Bindung wurde mit Windows Server 2016 aufgehoben. Lizenzrechtlich ist eine ROK seitdem identisch zur OEM-Lizenz.
Ein Reseller Option Kit enthält neben dem Medium und dem Echtheitszertifikat (COA, Certificate of Authenticity) mit Aktivierungs-Key noch die Lizenzbedingungen, die gemäß einem Urteil aus dem Jahr 2000 in Deutschland keine vollständige Gültigkeit haben:
Laut dem Rechtsspruch dürfen ROK-Lizenzen entgegen der Herstellerbedingungen auf sämtlicher Hardware installiert und angewendet werden. (Quelle: UrhG § 69c Nr. 3 Satz 2, § 17 Abs. 2, § 32).
Damit wurde die ROK-Lizenz attraktiver. Sie ist sehr flexibel und günstig im Markt für Windows Server Lizenzen und CALs (Zugriffslizenzen), denn es gelten die identischen Rechte für alle OEM-Kunden, d. h. unabhängig von der Lizenzart (COEM, OEM oder ROK) haben alle OEM-Lizenzen dieselben Endkunden-Nutzungsbedingungen. ROK-Lizenzen dürfen laut deutschem Recht auch ohne Hardware gehandelt und bereits bestehender Hardware zugewiesen werden. Jede OEM Client Access Lizenz (CAL und RDS CAL) erlaubt den Zugriff auf jeden Windows Server – unabhängig vom Hersteller bzw. davon, ob das Betriebssystem über OEM oder Volumenlizenz lizenziert ist.
Das ROK wird vom Kunden selbst installiert und mit dem im Lieferumfang enthaltenen Key (Lizenzschlüssel) ordnungsgemäß registriert bzw. lizenziert. Da es sich hierbei um hardwareangepasste Betriebssysteme handelt, können verlorengegangen Keys nicht bei Microsoft neu bestellt werden, da Microsoft von Anfang an nicht über diese Keys verfügt.
2. ROK und virtuelle Systeme
Grundsätzlich sind ROK-Versionen nicht neu. Etwas komplizierter gestalten sich ROK allerdings in VM-Umgebungen: der BIOS-Lock funktioniert technisch nicht, da die VM ihr eigenes VMware-BIOS hat und nicht „weiß“, auf welcher Hardware sie installiert ist. Beim Versuch, eine Lenovo-ROK unter VMware ESXi auf dem Server zu installieren, wird diese Meldung angezeigt:
Meldung von Lenovo
(Die Installationsdatei ist nur für die Ausführung auf Lenovo-Systemen vorgesehen. Bitte setzen Sie sich mit Lenovo in Verbindung, um die ordnungsgemäße Konfiguration Ihrer Hardware für diese Software sicherzustellen.)
Folgende Systeme können davon betroffen sein:
- Windows Server 2008 R2 SP1 ROK
- Windows Small Business Server 2011 ROK
- ESXi 6.0 (beliebige Versionen)
- ESXi 6.5 (beliebige Versionen)
- ESXi 6.7 (spezifische Versionen)
- Windows Server 2012 R2, jedes Modell, jede Version
- Windows Server 2016, jedes Modell, jede Version
HINWEIS:
Das Netzwerkbetriebssystem funktioniert ggf. nicht bei allen Hardware- und Software-Kombinationen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Die VM-Informationen müssen an das BIOS durchgegeben werden. Dazu muss die VMX-Datei (.vmx) der VM konfiguriert werden.
Der Datenspeicher, der die VMX-Datei enthält, befindet sich normalerweise in:
/ vmfs / volumes / < Datenspeichername> / < Name der virtuellen Maschine>
Beispiel:
Eine VM mit der Bezeichnung „server2008r2“ in „datastore01“ befindet sich in:
/ vmfs / volumes / datastore01 / server2008r2
HINWEISE:
- Bei Ordner- / Dateinamen wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
- Bei Leerzeichen im Namen sind Anführungszeichen erforderlich (z. B. „Server 2008 R2“).
3. Vorgehensweise: VM-Informationen an das BIOS durchgeben
Um die Informationen der Virtuellen Maschine (VM) an das BIOS durchzugeben, stehen die folgenden zwei Optionen zur Verfügung.
3.1. Option A
1. Anhand des Befehl „cd“ zum richtigen Ordner navigieren.
(Beispiel: cd / vmfs / Volumen / Datenspeicher01 / Server2008r2)
2. Sicherstellen, dass die VM nicht ausgeführt wird.
3. Mit dem Befehl „vi“ die VMX-Datei zur Bearbeitung öffnen.
4. Der VMX-Datei der betreffenden VM diese Zeile hinzufügen:
SMBIOS.reflectHost = "TRUE"
SMBIOS.reflectHost = "TRUE" eingeben
5. Die Änderungen speichern.
6. Das ROK erneut installieren.
3.2. Option B
1. Nach dem Erstellen der Virtuellen Maschine (VM) zu „Einstellungen bearbeiten“ gehen.
2. Die Registerkarte „Optionen“ auswählen.
3. Unter „Allgemein“ auf „Konfigurationsparameter“ klicken.
2. Unten eine Zeile hinzufügen: als Name „SMBIOS.reflectHost“ und „TRUE“ als Wert eingeben.
3. Die Virtuelle Maschine (VM) herunterfahren, um diese Änderung zu übernehmen.
Nun sollte alles wie gewünscht funktionieren!
Wenn es dennoch Schwierigkeiten gibt oder Sie Fragen zu diesem Thema bzw. anderen Themen haben, können Sie sich jederzeit an Serverhero wenden – unsere kompetenten Expert*innen helfen Ihnen gerne per E-Mail, Telefon oder im Kundenchat (direkt hier auf der Seite) weiter!
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3. Vorgehensweise: VM-Informationen an das BIOS durchgeben
3.1. Option A
3.2. Option B
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